- Das große Lautertal ist eines der schönsten Fleckchen zum Wandern auf der Schwäbischen Alb
- Diese Wanderung führt über familienfreundliche, nicht aber barrierefreie 9 Kilometer
- Unsere Genusstipps führen in ein pittoreskes Gasthaus, zu Lautertal-Eis, Albschnucken und Pilzen.
Man kann es nicht anders sagen: Wir und das Lautertal, das war Liebe auf den ersten Blick. Es ist verschlungen und offen zugleich, es ist sowohl bewaldet als auch frei und es ist ruhig und genussvoll in einem! Kurzum: Das Lautertal ist wie eine eigene kleine Welt zum Wandern auf der Schwäbischen Alb. Deshalb kommen wir seither immer wieder hierher, auch wenn wir nur einen Nachmittag Zeit haben. Hier ist der zweite Teil unserer Mini-Serie „Genusswandern auf der Schwäbischen Alb“ – in vier Stunden erlebt ihr die ganze Faszination dieses faszinierenden Landstrichs.
Start in Indelhausen
Wir starten in Indelhausen. Es gibt hier eine Bushaltestelle („Hayingen, Indelhausen“), die ihr aus Riedlingen oder Reutlingen erreichen könnt. Wer mit dem Auto direkt anreist, kann das Fahrzeug auf dem kleinen Wanderparkplatz am Friedhof abstellen. Wir empfehlen aber Folgendes: Übernachtet im Gasthaus Hirsch. Dort gibt es nämlich nicht nur gemütliche Zimmer und eine Ruhe, die einen sofort erholt. Es gibt auch ein großartiges Frühstück mit dem besten Birchermüsli, das wir bislang auf der Alb finden konnten.
Zuweg nach Anhausen
Wir laufen jetzt erstmal in Richtung Anhausen zum Wanderparklplatz. Der ist circa zwei Kilometer von Indelhausen entfernt. Am Wanderparkplatz in Indelhausen findet ihr eine gute Beschilderung der Zuwege nach Anhausen. Und das Schöne ist: Auf diesem ersten Abschnitt unserer Tour wird sofort klar, warum dieses Fleckchen Erde so beliebt ist: Schroffe Felsen umrahmen ein schlichtweg umwerfendes Tal, das sich rund um die vor sich hinplätschernde Lauter erstreckt. Es ist übrigens ganz flach, die ersten zwei Kilometer gehen sich fast von selbst, weil man aus dem Staunen kaum rauskommt. An Schönwetter-Wochenenden ist dieser Abschnitt auch sehr beliebt bei Motorrad-Fahrer:innen, aber keine Sorge, wir verlassen gleich den Weg nahe der Straße.
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Am Wanderparkplatz Anhausen angekommen, findet ihr allerlei Karten und Schilder. Wir orientieren uns am Premiumwanderweg >> hochgehlautert << und starten in Richtung „Burgruine Maisenburg“. Zunächst geht es etwas steil bergauf, mitten durch den Wald. Aber nach wenigen Minuten kommen wir an der Burgruine an, vor uns erstreckt sich ein flacher Streckenabschnitt mit Feldern, Wiesen und Höfen.
Kilometer 3: Hofgut Maisenburg
Und wir werden hier schon erwartet: Eine Gruppe Albschnucken schaut uns an, lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich haben sie hier ihr Paradies: eine saftige Wiese, Jungtiere und Mütter zusammen, Platz soweit die Hufe reicht. Die Albschnucke ist seltenes Nutztier, das ganzjährig auf den Weide- und Wacholderflächen lebt und sich von Wiesenkräutern ernährt.
Es handelt sich um die Tiere des Hofguts Maisenburg und der Hof ist faszinierend: Rund um den Hof leben nicht nur die Albschnucken, sondern auch Wildschweine und Rehwild. Die Tiere ernähren sich von den zahlreichen Wildkräutern. Das Team des Hofguts stellt hier Edelprodukte ohne chemische Zusätze und Geschmacksverstärker her. Doch auch für Vegetarier:innen und Veganer:innen hat die Maisenburg etwas zu bieten: Sie arbeiten mit allem, was die Natur ihnen bietet. Aus den Blüten der Holunderbüsche machen sie Sirup, aus den Schlehen einen Gin. Von den Streuobstwiesen entsteht Apfelsaft, Apfelchips und Aufstriche. Das Angebot variiert je nach Jahreszeit. Das Hofgut lässt sich übrigens auch gut für Übernachtungen und Feiern buchen.
Hofgut Maisenburg, Maisenburg 1, 72534 Hayingen, www.maisenburg.de
Kilometer 5: Picknick mit Blick auf Hayingen
Wir laufen durch die Blumenwiesen und Felder weiter und machen eine kleine Pause an dem gemütlichen Holztisch mit Blick auf Hayingen. Glücklich ist, wer sich vorher in der Maisenburg eingedeckt hat. Nun laufen wir weitere drei Kilometer durch die Felder. Achtet mal auf die Böden: In der Erde stecken zahlreiche weiße Steine. Das ist typisch für die Alb. Die flachen Kalksteine lassen uns jedes Mal voller Respekt auf die Arbeit der Landwirt:innen hier schauen.
Nach fünf Kilometern geht es wieder in den Wald hinein und der Weg führt uns zwischen Bäumen und Wiesen bergab. Wir kommen nach circa einer Stunde an einer zauberhaften Lichtung heraus, wo wir nicht nur die Lauter wiederfinden, sondern auch viele Radfahrer:innen, weil der beliebte Radweg hier entlang führt. Ein schöner Ort zum pausieren, beispielsweise auf der Liegebank. Danach können wir uns wie so oft beim Wandern auf der Schwäbischen Alb entscheiden: Entweder wir gehen eine Abkürzung durch den flachen Teil des Tals. Wer noch Power hat, kann den Weg über die Burgruine Monsberg wählen.
Wir gehen den Aufstieg, warnen aber vor: Hier sollte man trittsicher sein. Dafür kann man von hier oben das ganze Lautertal betrachten. Nun folgt ein sehr steiler Abstieg, bei Regen kann es auch rutschig sein. Unten angekommen kommt der zauberhafteste Teil der Wanderung: die Auenlandschaft des Lautertals. Eine Landschaft wie aus einem Märchenbuch: der Fluss, die Felsen, die Weiden – alles ergibt ein umwerfendes Arrangement. Was wir besonders lieben: keine Straßen weit und breit, wir sind in der puren Natur. Eine Sehenswürdigkeit ist der Schwarzlochfelsen, der wie ein dunkles Tor in den Berg wirkt.
So sind wir vor lauter Verzückung ganz überrascht, wenn wir auf einmal wieder am Wanderparkplatz Anhausen stehen. Das war’s schon?
Kilometer 13: Lautertal-Eis
Noch nicht ganz! Erstmal gibt es eine Stärkung dem Selbstbedienungsstand von Lautertal-Eis. Dieser befindet sich direkt neben dem Picknickplatz. Das Eis ist mittlerweile richtig Kult. Es stammt vom Bauernhof der Familie Bachmann, direkt in Indelhausen. Aus der Milch und Sahne der eigenen Kühe stellen sie in Handarbeit verschiedene Eissorten her. Unser Favorit ist Erdebeer-Joghurt und Haselnuss!
So gestärkt, laufen wir frohen Mutes die letzten zwei Kilometer zurück nach Indelhausen. Denn das kulinarische Highlight steht noch bevor!
Lautertal Eis, Mühlstraße 1 (hier ist der „Hauptsitz“, am Wanderparkplatz Anhausen findet ihr jedoch einen Selbstbedienungsstand), 72534 Hayingen, www.lautertal-eis.com
Kilometer 15: Einkehr im Hirsch
Am Ziel angekommen, gibt es erst einmal ein Berg Bier im Biergarten des Gasthofs Hirsch. An schönen Tagen sollte man unbedingt reservieren. Denn wer hier nicht isst, verpasst einiges. Regionale Klassiker – selbst die fast nirgendwo sonst mehr angebotene Albschnecke – , saisonale Spezialitäten und den besten schwäbischen Beilagensalat, den wir kennen – ehrlich gesagt, fahren wir manchmal nur ins Lautertal, um abschließend im Hirsch einzukehren – aber mit Wandern auf der Schwäbischen Alb ist der Appetit natürlich um so größer.
Der Gasthof Hirsch In Indelhausen gibt es noch die traditionellen Albschnecken
Hotel und Gasthof Hirsch, Wannenweg 2, 72534 Hayingen, www.hirsch-indelhausen.de
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Mythos Schwäbische Alb. Inhaltlich sind wir bei Auswahl und Beschreibung der Orte unabhängig.